2010-08-13 Hotelbrand Kramerwirt Geiersthal

Kurios: Wäscheselbstentzündung führt zu Feuer im Hotel – 137 Personen evakuiert

Das Feuer brach im Wäscheraum des Hotels Kramerwirt aus. 137 Menschen mussten vorübergehend evakuiert werden. Foto: Hackl

 

Geiersthal. Aus dem Hotel Kramerwirt (Lkr. Regen) mussten am Freitagmorgen 137 Menschen vorübergehend evakuiert werden. Die Brandursache: Wäscheselbstentzündung. Dies stellte ein Gutachter des Bayerischen Landeskriminalamtes in München fest.

Diese seltene Brandursache tritt dann ein, wenn fett- und ölverschmutzte Kleidung bzw. Reinigungstücher gewaschen, maschinell getrocknet und danach komprimiert sowie gelagert werden. Unter Eintritt noch weiterer hinzukommender Umstände kann es dann tatsächlich unter dieser seltenen Konstellation zu einer Selbstentzündung der Textilien kommen.

Bei dem Brand in in dem Hotel in Geiersthal sind in der Nacht auf Freitag sieben Personen verletzt worden, vier mussten wegen Rauchvergiftungen stationär behandelt werden. Das Feuer war nach Angaben der Polizei im Wäschelager des Hotels im Keller ausgebrochen. Es entwickelte sich sehr dichter Rauch, der sich schnell im Gebäude ausbreiten konnte, da einige Türen im Hotelgebäude durch Keile offen gehalten wurden. Mit einem Großeinsatz von rund 80 Rettungskräften und sieben Feuerwehren wurden 137 Personen aus dem Gebäude evakuiert, unter ihnen auch der Hoteleigentümer Karl Fischl mit seiner Familie. Fischl hatte seine Gäste zum Teil selbst alarmiert und aus den Betten geholt. Die Evakuierten wurden vorübergehend in einer Turnhalle untergebracht. Am Morgen konnte ein Großteil der Gäste dann bereits wieder zurück ins Hotel. Lediglich zehn Zimmer mussten aufgrund der hohen Rauchgasbelastung noch weiter gesperrt bleiben, dürften aber im Laufe des heutigen Tages ebenfalls wieder beziehbar werden.

Die vier stationär eingelieferten Verletzten konnten inzwischen wieder aus der Klinik entlassen werden, es handelt sich um Hotelangestellte. Eine dreiköpfige Familie aus Baden-Württemberg musste in der Nacht vor Ort ambulant behandelt werden. Der Sachschaden wird auf mindestens 75.000 Euro geschätzt.

Die Kriminalpolizei Deggendorf hat zur Aufklärung der Brandursache in Absprache mit der Staatsanwaltschaft in Deggendorf inzwischen auch einen Gutachter des Bayerischen Landeskriminalamtes in München angefordert. Der Fachmann wird zusammen mit den Ermittlern vor Ort die Brandstelle nochmals inspizieren. Derzeit kommt laut jetzigem Ermittlungsstand als Brandursache entweder eine technische Ursache in Frage, Brandstiftung kann momentan allerdings auch noch nicht ausgeschlossen werden. – (Text, Foto: pnp-online, Foto KBM Achatz)

Die Feuerwehr Linden wurde hierzu um 04:08 Uhr zusammen mit den Feuerwehren Altnussberg und Teisnach alarmiert.  Gegen 8:30 Uhr rückte die Feuerwehr Linden wieder ins Feuerwehrgerätehaus ein.